Unzufriedene Mitarbeitende sind wie der eine faule Apfel im Obstkorb.
Sie stecken andere Teammitglieder an – und langsam aber sicher beginnt auch im restlichen Korb die Motivation zu „gären“. Die Begeisterung schwindet, der FLOW ist versiegt.
Doch Moment mal:
Was, wenn genau diese Unzufriedenheit nicht das Ende von etwas ist – sondern der Anfang?
Was, wenn sie nicht gären, sondern wachsen lässt?
Nicht jede Unzufriedenheit ist destruktiv. Manche ist ein wertvoller Weckruf – und genau darin liegt ihr Potenzial.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du diese oft übersehene Energiequelle nutzen kannst:
als Impuls für Selbstführung, psychologische Sicherheit und eine Teamkultur, die Entwicklung nicht nur erlaubt, sondern verlangt.
Die klassische Unzufriedenheit im Job habe ich schon an anderer Stelle unter die Lupe genommen – inklusive konkreter Tipps. Wenn du magst, findest du den Artikel hier.
Bereit für die Perspektivenverschiebung? Dann lies weiter.
Mein Fokus liegt heute…
…auf der sinnhaften Unzufriedenheit. Diese eine Art Unzufriedenheit, die du unbedingt in deinem Team/Unternehmen sehen möchtest. Sie ist für mich ein essentieller Teil der Führung im FLOW (Führung Leben Ohne Wenn) und ich achte in meinen Mentorings auch darauf, dass wir unbedingt an diesem Thema arbeiten.
Genau deshalb ist es mir wichtig, dir in diesem Artikel davon zu erzählen.
In diesem Blogartikel lernst du, was genau sinnhafte oder gebildete Unzufriedenheit ausmacht. Du kannst nachlesen, was du selbst als Führungskraft tun kannst, um sinnhaft unzufrieden zu werden und ich gebe dir ein paar Tipps auf den Weg, wie du auch deine Mitarbeitenden dazu befähigen kannst.
Bereit? Los geht’s!
Beginnen wir mal bei den Basics!
Was ist denn gebildete oder sinnhafte Unzufriedenheit genau?
Sie ist die Unzufriedenheit, aus der heraus sich konkrete Handlungen und Veränderungen entwickeln.
Sie ist der eine Schritt voraus.
Sie ist der Blick in die Zukunft.
Sie ist der Fokus auf die Fragen: Welche Mängel oder Schwierigkeiten könnten auf uns zukommen?
Der Vorteil dieser Unzufriedenheit ist, dass du ins Tun kommst und proaktiv auf bevorstehende Probleme und Hindernisse eingehen kannst.
Das ist für mich achtsames, aufmerksames Arbeiten – egal ob in einer Führungsrolle oder als Teammitglied.
Deine Unzufriedenheit muss stichhaltig sein – du darfst dich nicht zu schnell hinreissen lassen, wenn eine neue Idee Euphorie in dir auslöst.
Deine Kritik muss immer auf eine Lösung hindeuten.
Warum ich diese Unzufriedenheit „gebildet“ nenne
Ich spreche von „gebildeter Unzufriedenheit“, weil sie auf einem bewussten, reflektierten Verständnis der aktuellen Situation basiert und gezielt genutzt wird, um positive Veränderungen anzustossen.
Diese Unzufriedenheit ist nicht impulsiv oder destruktiv, sondern vielmehr konstruktiv und lösungsorientiert.
Als Führungskraft handelst du mit Bedacht und befähigst bestenfalls dein Team ebenfalls dazu.
Warum ist die gebildete Unzufriedenheit eine so wichtige Grundlage für dein Team/Unternehmen?
Ganz klar!
Du behältst den Blick auf unausgeschöpfte Potenziale.
Du sorgst für FLOW-Feeling über die gesamte Organisation hinweg.
Auch wenn jeder Mensch anders agiert. Alle handeln im Sinne des Unternehmens und für eine blühende Zukunft dessen.
Kommt ein Hindernis, eine Herausforderung oder ein Problem auf dich zu, kannst du sofort einlenken und reagieren, sobald sich etwas in der Art abzeichnet.
Klingt gut, oder?
Aber wie kannst du gebildete Unzufriedenheit in dein Unternehmen/Team bringen?
Diese Reise beginnt, wie beinahe immer in der Führungsarbeit, bei dir selbst!
Beobachte dich und deine sinnvolle Unzufriedenheit einmal genauer. Für manche ist diese Art der konstruktiven Unzufriedenheit eine Art von Härte – mit sich selbst, mit den eigenen Prinzipien und ein „Nicht weg schauen“, wenn sich Probleme anbahnen.
Für andere ist es die Weitsicht oder der Realitätscheck, wenn Hindernisse aufkommen.
Was bemerkst du bei dir selbst?
Und von dort aus lade ich dich dazu ein, in den Dialog zu gehen. Kommuniziere deine Gefühle offen. Fördere das Gespräch und habe ein offenes Ohr für die Bedenken deiner Mitarbeitenden.
Was aus meiner Sicht sehr wichtig ist, wenn du eine neue Unternehmenskultur fördern möchtest, ist raus aus der Vorwurfs-Ebene zu kommen. Lass dein Team wissen, dass ihr alle an einem Strang zieht und dass Kritik lösungsorientiert und konstruktiv stets erwünscht ist!
Das klingt nun vielleicht banal, aber gib mehr und mehr Verantwortung ab. Fördere vorausschauendes Denken und feiere es, wenn deine Mitarbeitenden Punkte ansprechen, anstacheln und Optimierungsideen haben.
Dabei ist es ganz wichtig, dass die sinnhafte Unzufriedenheit NICHT aus Gehorsam oder Verantwortungsbewusstsein erwächst …sondern in erster Linie für sich selbst. Denn wer versteht, dass die eigene Haltung den Unterschied macht, beginnt automatisch, sich selbst zu führen – und wird damit zum Vorbild für andere.
Es ist wichtig, dass du jederzeit klar machst, dass deine Mitarbeitenden ihre Tätigkeiten nicht nur für das Unternehmen tun oder für dich – sondern in erster Linie für sich selbst. Denn dies trägt zu einer offenen Feedback-Kultur, der Förderung von Eigeninitiative und der Unterstützung kreativer Lösungsansätze bei.
So ist ein starkes Fundament gelegt, dass darauf basiert, dass sich deine Mitarbeitenden bemächtigt fühlen. Auf diesem Fundament kann Wachstum, Stabilität und eine grossartige Zukunft gebaut werden!
Genau hier beginnt Selbstführung: Wenn du offen reflektierst und dich ehrlich mit deiner Unzufriedenheit auseinandersetzt, zeigst du, dass es sicher ist, Fragen zu stellen, Dinge zu hinterfragen und mitzugestalten. Das schafft psychologische Sicherheit – und gibt deinen Mitarbeitenden die Erlaubnis, es nicht nur fürs Unternehmen zu tun, sondern auch für sich selbst.
Wenn du dich nun konkreter fragst, wie du deine Mitarbeitenden darin bestärken kannst, sinnhaft unzufrieden zu sein, lies unbedingt weiter.
Als betriebliche Mentorin kann ich dir nur ans Herz legen: Teile deinen Weg mit deinen Mitarbeitenden!
- Sprich über deinen eigenen Purpose.
- Was treibt dich in deiner gebildeten Unzufriedenheit an?
- Wie gehst du mit ihr um und was wünschst du dir von deinen Teammitgliedern?
Stecke andere mit dieser Energie an und teile deine Ambitionen.
Reflektiere dabei stets deine eigene Rolle als Führungskraft.
- Wo kannst du Verantwortung abgeben?
- Welche Themen kannst du bewusst vorantreiben, damit sich auch deine Mitarbeitenden mit ihren Ambitionen gesehen fühlen?
Sinnhafte Unzufriedenheit ist, wie du siehst, ein Prozess. Es ist Arbeit, doch du wirst schnell feststellen, dass es sich immer lohnen wird, deine Mitarbeitenden zu befähigen, einzubeziehen und wachsen zu sehen.
So manövrierst du gemeinsam an einem Strang in eine sichere Zukunft und bleibst dabei ganz bei dir und in deinem FLOW.
Fazit:
Sinnhafte Unzufriedenheit ist ein kraftvoller Motor für Fortschritt und Entwicklung. Sie hilft dabei, nicht in einer Komfortzone zu verharren, sondern nach besseren Lösungen und Wegen zu suchen. In einer positiven und unterstützenden Umgebung kann sie zum Treiber für individuelles und kollektives Wachstum werden.
Ich habe bereits einen Blogartikel zur Zwei-Faktoren-Theorie geschrieben, den du hier lesen kannst. Mit dieser Übung findest du heraus, WAS und WIE in einem Team gedacht wird und ergründest direkt, wie du aus sinnloser Unzufriedenheit eine starke Basis machen kannst.
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Dann habe ich was für dich!
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Ich bin gespannt, wie du deine gebildete Unzufriedenheit in die Tat umsetzt.
Schreib mir gern eine Mail an queen@tanjas.ch mit deinen Erfahrungen und Gedanken dazu – ich lese von Herzen gern deine Nachricht und antworte so schnell ich kann – versprochen!
Deine Tanja